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Milizarbeit: Wertvolle Basisarbeit in der Schweizer Politik

Unsere direkte Demokratie lebt vom nebenamtlichen politischen Engagement zahlreicher Bürger/innen. Auch wenn ich den Sprung in den Grossrat in dieser Amtsperiode nicht geschafft habe, blicke ich mit vielen guten Erinnerungen auf meinen Einsatz für die Mitte im Bezirk Aarau und fordere die junge Generation auf, sich einzubringen und sich an Abstimmungen und Wahlen zu beteiligen.

Die Prioritäten meines Engagements:

Meine Schwerpunkte liegen im Bereich der Care-Arbeit beruflich und privat. Digitalisierung muss zum Wohle der Menschen eingesetzt werden. Dies ist eine grosse Herausforderung. Um Strom zu sparen, müssen wir bewusst in gewissen Bereichen auf Digitalisierung verzichten.

Nehmen wir als Beispiel das elektronische Patientendossier. Es kann eine Gefahr und ein Segen sein. Ein elektronisches Patientendossier sollte möglichst wenig Daten enthalten und diese sollten jederzeit vom Patienten/der Patientin oder den Angehörigen gelöscht werden können. Operationsberichte könnten z.B. enthalten sein.

Ein Bericht ist immer eine Momentaufnahme. Diagnosen, die sich ändern können, gehören aus meiner Sicht nicht in ein elektronisches Patientendossier.

Ein elektronisches Patientendossier mit zu vielen Berichten kann die Sicherheit des Patienten/der Patientin gefährden. Ein Bericht sollte in allen Berufsgruppen mit dem gleichen Betrag entschädigt werden. Das elektronische Patientendossier sollte nicht obligatorisch sein.

Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass Berichte Fehler enthalten können. Zu viele Berichte in einem e-Dossier würden zudem verhindern, dass das Entscheidende rasch gefunden wird. Dadurch könnte entscheidende Zeit verlorengehen.

Auf kommunaler Ebene bin ich Mitglied der Einbürgerungskommission und auf Bezirksebene Ortsvertreterin für die Mitte Küttigen-Rombach. Ich nehme möglichst an Gemeindeversammlungen teil und stelle gegebenenfalls Fragen oder mache Anträge.

Aktuell läuft ein Baubewilligungsverfahren für eine Mobilfunkantenne am Siedlungsrand in Küttigen. Ich habe eine Petition unterschrieben, gegen das Aufstellen der Antenne an diesem Standort. Ich bin nicht sicher, wie gesund starker Elektrosmog für die Menschen langfristig ist. In diesem Bereich ist die Forschung nicht abgeschlossen. Gesichert ist, dass die Strahlenbelastung im Quadrat mit der Entfernung abnimmt.

Des Weiteren bin ich in der überparteilichen Kerngruppe des Frauennetzwerks in Küttigen-Rombach. Wir organisieren Anlässe, welche Frauenthemen in den Fokus stellen. Junge und ältere Frauen aus Küttigen und Umgebung werden angesprochen.

 

Meine Ratschläge:

Wir können in der Schweiz auf vielen Ebenen direkt am politischen Geschehen teilnehmen. Jeder und Jede sollte diese Möglichkeit wahrnehmen und sich selbst eine Meinung bilden. Geschichten auf Social Media sollten uns dabei nicht genügen, sondern erst eine vertiefte Auseinandersetzung mit Pro und Contra einer Vorlage.

Sich selbst treu zu bleiben und zu fragen, wieviel Verantwortung übernehme ich für mich, meine Familie und für das Umfeld, was übernimmt der Staat ohne meinen Einfluss, ist eine dauernde Herausforderung.  Die Herausforderungen zwingen uns zu einem Leben zwischen Hedonismus und Askese. Die persönliche Freude ist im Leben ebenso wichtig wie das Gemeinwohl und es ist nicht zwingend ein Gegensatz.

Wir sind alle nicht perfekt und werden es nie sein. Manchmal müssen wir auch den Mut haben, unsere Meinung zu ändern und einen neuen Weg einschlagen.

Wir dürfen zufrieden sein, wenn es uns im Erwerbsalter gelingt, mit redlichem Verdienst unsere Rechnungen zu bezahlen, ohne auf staatliche Unterstützung oder Versicherungsleistungen angewiesen zu sein.

Die staatlichen Abgaben, haben dabei das Nötige nicht zu übersteigen, um Leistungen, die im gesellschaftlichen Interesse stehen, wie Versorgung und Abfallbewirtschaftung, Infrastruktur, Bildung, Bevölkerungsschutz, Wohlfahrt und Gesundheit, Naturschutz, Handel, Kultur, Kommunikation und Rechtssprechung zu ermöglichen.

Die Aufgabenteilung auf Gemeinde-, Kantons- und Bundesebene funktioniert in der Schweiz sehr gut. Die Regelungsdichte ist auch in der Schweiz mittlerweile hoch, so dass der Spielraum für den Handel kleiner wird und die Komplexität hinderlich ist für Unternehmer/innen. Die Verantwortlichen sollten den Mut haben, gewisse Reglemente und Regelwerke ersatzlos zu streichen und nach Vereinfachungen zu suchen. Im Bereich der obligatorischen Unfallversicherung wäre z.B. ein für alle Firmen einheitlicher Prämiensatz empfehlenswert. Dies könnte helfen, verunfallten Arbeitnehmenden die Rückkehr an den Arbeitsplatz zu vereinfachen. In Krisen wird uns geholfen, aber wir müssen uns anstrengen, Krisen zu überwinden, um möglichst bald selbst einen Beitrag leisten zu können. Ist es trotz Willensanstrengung nicht möglich, tragen andere mit. Es sollte uns aber in Dankbarkeit klar sein, wenn wir nicht tragen, tragen andere mehr. Der einheitliche Satz würde verhindern, dass KMUs nach einem Schadenfall die Police gekündigt wird und sie zu einem überhöhten Satz eine neue Versicherung abschliessen müssen. Dies ist heute für Kleinbetriebe gegenüber grossen Betrieben ein Nachteil. Wir müssen Sorge tragen zu den Kleinst- Klein- und Mittelbetrieben, sie sind ein unverzichtbarer Motor der Schweizer Wirtschaft.

Den Leitsatz einer Freundin gebe ich gerne weiter:

«Der kleine Mut, macht vieles gut». Die Schweiz ist ein kleines Land. Wir haben bisher bewiesen, dass wir den kleinen Mut haben, für «Neues» kritisch offen zu. Wir waren in der Vergangenheit zurückhaltend, haben uns nicht übernommen und sollten so auch in die Zukunft gehen. Innovative, sehr grosse Projekte sollten in internationaler Kooperation angegangen werden, der Planungshorizont für nationale Projekte sollte zwei bis drei Generationen nicht übersteigen. Die Suche nach innovativen Methoden zur Wiederverwendung von Abfall ist z.B. eine spannende Herausforderung. Es liegt in der Natur von Lebewesen, dass sie Abfall produzieren. Wie wir einen hohen Anteil wieder schonend in den Kreislauf integrieren können, ist eine wichtige Forschungsfrage.

Bin ich eine Pazifistin?

Die globalen Herausforderungen sind gross, die Bedrohung durch Naturkatastrophen ist vorhanden, umso trauriger stimmen mich aktuelle Kriege, die für alle Parteien und die Mehrzahl der Betroffenen sinnloses Leid verursachen. Die Schweiz kennt keine Todesstrafe. Ich empfehle Machthabenden anderer Länder, die Todesstrafe abzuschaffen und einen Strafvollzug einzuführen, der mit aufbauender, machbarer Arbeit verbunden ist.

Im Sommer sind die Olympischen Spiele in Paris. Sie könnten eine Chance sein, friedlich aufeinander zuzugehen. Es müssen Wege gesucht werden, um Sportlern und Sportlerinnen, welche die Richtlinien einhalten, zu ermöglichen unter der Flagge zu starten, derer sie sich zugehörig fühlen. Niemand sollte ausgeschlossen werden. Ich wünsche mir, dass das IOC es schafft, den Anlass in Paris als Ort der Inklusion zu organisieren und keine Nation ausgeschlossen wird, egal, ob sie von einzelnen Staaten anerkannt wird oder nicht. Entscheidend sollte sein, welcher Nation sich die oder der Sportler/in zugehörig fühlt. Ein starkes Zeichen könnte sein, würden sämtliche Athleten/innen unter neutraler Flagge starten.

Vielleicht kann man mich als Pazifistin bezeichnen. Ich wurde vor vielen Jahren bei einem Skiunfall ernsthaft an der Halswirbelsäule und der Schulter verletzt. Es war eine verhältnismässig harmlose Verletzung und doch musste ich hinnehmen, dass die Heilung Zeit in Anspruch nahm und Aufwand verursachte. Komplikationen und neue Unfälle hatten mir Angst gemacht, meine Arbeitsfähigkeit teilweise zu verlieren oder sogar zu sterben. Diese persönliche Erfahrung hat meine Einstellung zu mir selbst und zum Wert einer einzelnen Person geprägt. Es geschieht viel unbeabsichtigtes Leid, deshalb ist es für mich unverständlich, dass es mit Absicht geschehen kann. Die aktuelle Bevölkerungspyramide zeigt einen wachsenden Anteil älterer Menschen, bis der Trend in ca. fünfundzwanzig Jahren dreht. Deshalb brauchen wir aktuell viele Ärzte und Pflegende. Wir sollten diese Ausgaben weiterhin gemeinsam stemmen und Patienten/innen eine hohe Selbstbestimmung gewähren. Sie sollten in jeder Lebensphase beraten werden und entscheiden können, die Einnahme von Medikamenten zu verringern, zu stoppen oder wieder zu erhöhen. Dies sollte auch für den Gebrauch von Hilfsmitteln gelten. Das Recht auf Krankheit ist ein wichtiges Grundrecht. Abklärungen für Therapien und Massnahmen sollten mehrmals erfolgen, denn die Regeneration oder neue Ereignisse können die Situation ändern.

Braucht die Schweiz eine Armee?

Der Bevölkerungsschutz ist eine wichtige Staatsaufgabe. Die Milizarmee hat dabei aktuell eine wichtige Funktion. Eine professionelle Distanz zur Aufgabe ist wichtig, aber Aufgaben und Funktionen sollten nie völlig von den Menschen entkoppelt sein. Ich bete und hoffe, dass die Spirale der globalen Aggression dreht und mächtige Staaten zurück zur Abrüstung finden. In meiner persönlichen Angst und den schmerzerfüllten, wachen Nächten habe ich gebetet. Dabei war Gott oder Göttin für mich ein Gott oder eine Göttin der Versöhnung und des Vergebens. Ich wurde dafür geschult und glaube daran, dass es möglich ist, einen friedlichen Kompromiss auszuhandeln. Ich bin überzeugt von der Chance, dass jetzt der Zeitpunkt in Richtung Frieden in vielen Konflikten gekommen ist.

Die Schweiz braucht immer einen Bevölkerungsschutz, aktuell braucht sie auch noch eine Armee. Gemeinsam müssen wir uns anstrengen, dass Armeen in der Zukunft unnötig werden.

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